Ausflug in den Rheingau

gegr. 1890, Inhaberin der Eichendorff-Plakette

Ausflug in den Rheingau

23. Juni 2017 Allgemeines 0

Rheingau und Weinbau

Am Donnerstag, dem 18. Mai 2017, tauschten viele SGV-Freunde der Abteilung Bad Berleburg ihre Wanderstöcke vorübergehend gegen bequeme Sitze in einem Reisebus, um einen Tagesausflug in den Rheingau zu unternehmen. Insgesamt 50 Mitglieder und Gäste hatten dieses Angebot des Vereins angenommen, dessen Fahrten wegen der abwechslungsreichen Ziele, wegen des gut geplanten Ablaufs und vor allem auch wegen des harmonischen Miteinanders der Fahrtteilnehmer über die Grenzen von Bad Berleburg hinaus bekannt und beliebt sind.

Das Interesse der Reisegruppe galt in diesem Jahr einerseits der wechselvollen Geschichte, die im Rheingau deutliche Spuren hinterlassen hat, andererseits dem Weinbau und dem Klosterleben in dieser Landschaft. Der Weinanbau auf den nach Süden geneigten Hängen hatte schon vor über tausend Jahren Adlige und Geistliche in die Region gezogen, deren Schlösser, Burgen und Klosteranlagen der Besucher heute noch bewundern kann. Der Anbau von Wein war bereits frühzeitig den Klöstern übertragen worden und wurde für diese in der klimatisch günstigen Lage am Rheinknie über Jahrhunderte zur wichtigen Einnahmequelle, zumal ja mit dem Strom auch ein hervorragender Transportweg zur Verfügung stand. Auch heute noch ist der Wein, zusammen mit dem Tourismus, das wirtschaftliche Fundament der Region. Beides gehört eng zusammen – denn der „Wein bringt Freude“, was auch die Mönche im Mittelalter schon wussten und weshalb sie dieses Getränk in ihrem strengen klösterlichen Leben durchaus zu schätzen wussten.

Das erste Ziel der Reisegruppe war das ehemalige, seit 1803 säkularisierte Zisterzienserkloster Eberbach, das für seinen Weinbau berühmt ist und sich darüber hinaus heute auch einen Namen gemacht hat als Austragungsort des Rheingau-Musikfestivals und als Kulisse für Film- und Fernsehproduktionen (z.B. „Der Name der Rose“).
Während einer kompetenten Führung durch die Anlage wurden den Berleburgern interessante Einzelheiten über das Klosterleben und die Attraktivität der Klöster für die Menschen früherer Jahrhunderte nahegebracht und Fragen sachkundig und kurzweilig beantwortet. Anschließend konnten die Gäste sich in der Klosterschänke selbst davon überzeugen, dass ein guter Wein zum Mittagessen tatsächlich „Freude bringt“.

Während der Weiterfahrt zum Niederwalddenkmal rief der gut informierte SGV-Vorsitzende Karl-Friedrich Hild die historischen Hintergründe des deutsch-französischen Krieges 1870/71 und die darauf folgende deutsche Reichsgründung in Erinnerung. Die Germania als Symbol nationalen Selbstbewusstseins und die am Niederwalddenkmal dokumentierte Beschwörung der „Wacht am Rhein“ machten die Betrachter still und nachdenklich. Aber alle genossen den wunderbaren Ausblick auf die Rheinlandschaft.

Den Abschluss des erlebnisreichen Ausflugs bildete ein Abstecher zur berühmten Rüdesheimer Drosselgasse, in der es an diesem gewöhnlichen Donnerstag allerdings weit weniger turbulent zuging als ihr allgemein nachgesagt wird. Der Rüdesheimer Kaffee und die eine oder andere Weinverkostung mundeten aber auf jeden Fall.
Der Bus brachte abends eine zufriedene und vergnügte Gruppe nach Bad Berleburg zurück, die Karl-Friedrich Hild und seine exzellente Organisation dieser Fahrt mit viel Lob, Dank und Applaus belohnte.

Nachfolgend die Erlebnisse der Reisegruppe in Bildern: